Muscheln & weitere Wirbellose
Was bei der Haltung von Tridacnas und Röhrenwürmern zu beachten ist:
So viel „Meer“ Vielfalt bringt HP Aquaristik in Ihr Zuhause. Ob Muschel oder Röhrenwurm, jedes dieser Tiere hat ganz besonders tolle Eigenschaften, die Ihr Aquarium sicherlich bereichern werden.
Was sind Tridacnas?
Tridacnas sind Riesenmuscheln und gehören zur Gruppe der Herzmuscheln. Es gibt unterschiedliche Arten der Tridacnas, wobei wir uns nur auf Arten spezialisieren, die in der Aquarienhaltung sinnvoll sind und gut gepflegt werden können. Mehr über diese Muschelarten und deren Mythen finden Sie auch auf unserer Wissensseite.
Ansprüche an das Aquarium und Standort für Muscheln:
Muscheln haben Ähnlichkeiten in der Pflege mit Korallen. Sie bilden eine Kalkschale und verbrauchen für ihren Aufbau eine beträchtliche Menge an Calcium und Magnesium, zum einen gilt es hier Wasserwerte genau zu beobachten und regelmäßig nach zu dosieren. Geht es der Koralle gut, sind die Wachstumsränder schön zu erkennen. Sie bilden hellere Ringe am Ende der Schale.
Zum anderen lebt die Tridacna, ähnlich wie die Korallen von den Nährstoffen, die sie von ihren symbiosen Algen, den Zooxanthellen, erhalten. Darum ist es wichtig, einen möglichst hellen Standort zu wählen.
Zu starke Strömung mag die Koralle nicht. Ein geschützter Platz am Riff ist ihr lieb. Eine glatte Oberfläche am Besten auf einer Muschel Halterung ist von Vorteil.
Wie halten sich Tridacnas aufrecht?
Anderes wie andere Muschelarten steht die Tridacna aufrecht, dem Licht entgegen gerichtet. Ihre schönen Mantel Lampen präsentiert sie immer dem Licht, um somit am meisten Nährstoffe über Ihre Zooxanthellen zu erhalten.
Am Popo der Muschel, dort wo sich die Kalkschalen zusammenfinden, liegt die sogenannte Byssöffnung. An dieser Stelle ist die Muschel besonders empfindlich und sollte gut geschützt sein.
Mit Hilfe der dort produzierten Byssusfäden macht sich die Muschel am Untergrund fest. Gerade kleinere Tiere können sich so gut befestigen, um nicht umzufallen und Ihre empfindlichste Stelle zu schützen. Die Byssusfäden ermöglichen der Muschel, sich ebenfalls zu bewegen, um sich so optimal dem Licht auszurichten.
Gefahren für Tridacnas:
Grundsätzlich lassen sich Tridacnas gut halten.
Es ist jedoch darauf zu achten, ihre empfindlichste Stelle gerade vor Borstenwürmer und Parasiten zu schützen. Der richtige Standort mit viel Licht, auf einer gerade Fläche, wo sie nicht abstürzen kann, ist für sie optimal. Hat sie sich festgemacht, ist sie in der Regel auch bei einem Angriff von unten geschützt.
Wichtig im Umgang ist, dass man sie nicht mechanisch verletzt oder gar versucht umzusetzen. Zieht man an der Muschel, können Ihre Byssusfäden oder Öffnung verletzt werden. Das macht sie für sämtliche Parasiten angreifbar.
Ob manche Lippfischarten nur die Parasiten fressen wollen, die sich auf der Mördermuschel befinden oder die Muschel direkt angreifen bleibt schwierig zu beurteilen. Beides führt jedoch dazu, dass sich Mantellappen immer wieder schließen, sich die Muschel nicht mehr öffnet und somit verhungert. Hier gilt es abzuklären ob die Muschel unter Umständen Parasiten hat oder eventuell verletzt ist. Gerne sind wir hierbei behilflich.
Fütterung von Mördermuscheln:
Tridacnas müssen nicht speziell gefüttert werden. Sie sind Filtrierer und können mehrere Liter Wasser am Tag "durchfiltern" und holen sich so Nährstoffe aus dem Wasser. Die wichtigsten Nährstoffe für Sie produzieren die Zoohantellen, also reicht diese zu füttern und das klappt ganz einfach mit: Licht.
Eine Zugabe von Phytoplankton schadet der Koralle nicht, ganz im Gegenteil, auch das kann die Muschel aufnehmen und ist zusätzlich wie für andere Lebewesen im Aquarium ein kleiner Leckerbissen.
Die Zugabe von Magnesium und Calcium für den Muschelaufbau sollte je nach Verbrauch dosiert werden.
Muscheln können sehen!
Klar können sie das! Abertausende von Photorezeptoren die auf Ihren Mantellampen sitzen erkennen kleinste Lichteinfälle, Schatten und Bewegungen. So sind sie zum Beispiel auch am Anfang sehr schreckhaft, wenn ein Fisch über sie hinweg schwimmt oder eine Hand den Lichteinfall beeinflusst.
Begeisterung kommt auf, wenn die Muschel sich an Tier und Mensch in Ihrer Umgebung gewöhnt hat. Plötzlich erkennt sie den Korallenwächter, der sich frech auf ihren Mantellampen positioniert oder, die fütternde Hand, die sich jeden Tag über sie hinweg bewegt.
Wie sie genau sieht und wie sie das im Detail tut bleibt weiterhin ihr Geheimnis. Aber auf jeden Fall bleiben Mördermuschel eine echte Bereicherung für jedes Riffaquarium.
Arten von Röhrenwürmer:
Zu den Röhrenwürmern gehören zum Beispiel Federwürmer, Kalkröhrenwürmer, Bartwürmer oder Schlammröhrenwürmer. Für uns in der Aquaristik sind Kalk- und Federwürmer die am häufigsten gehaltenen Tiere.
Federöhrenwürmer unterscheiden sich von Kalkröhrenwürmer, dass sie keine Röhre aus Kalk bauen, sondern vielmehr aus organischem Material und Schleim. Ebenso haben Sie keinen Deckel, der die Röhre verschliesen kann.
Ihre federartigen, sichtbaren, wunderbar farbigen Tentakeln verdankt diese Art von Röhrenwurm ihren Namen.
Gattungen der Kalkröhrenwürmer bleiben oft kleiner als Federwürmer. Beide Arten leben sessil und können Ihre Tentakelkronen abschmeisen. Diese wachsen jedoch nach.
Futter von Röhrenwürmer:
Röhrenwürme fangen mit Hilfe ihrer Tentakelkrone Partkel aus dem Wasser. Einige davon frisst der Röhrenwurm, andere speichert der Wurm in "Taschen". um damit seine Röhre zu bauen. Unbrauchbare oder zu große Teile werden dabei weggestoßen.
Kalkröhrenwürmer sollten zugefüttert werden, hierfür gibt es bestimmte Staubfutterarten mit denen gezielt zugefüttert werden kann.
Anspruch an das Aquarium:
Zu starke Strömung mögen Röhrenwürmer genauso wenig wie schlechte oder schwankende Wasserwerte.