Korallen bilden in all ihrer Vielfalt und Farbenpracht eine einzigartige Welt und lassen uns eintauchen in die Perfektion unserer Natur. Sie bieten unzähligen Lebewesen ein Zuhause und schützen so auch vor Fressfeinden. Sie bieten aber auch Nahrung für andere Meerwasserbewohner oder finden Gebrauch in der Medizin.
In diesem Beitrag erklären wir Ihnen einfach die wesentlichsten Unterschiede von Korallen im Meerwasseraquarium, wie eine Koralle aufgebaut ist und worauf im Allgemeinen zu achten ist. Für detailliertere Informationen zu bestimmten Gruppen verlinken wir Sie mit entsprechenden Beiträgen.

Was ist eine Koralle und wozu gibt es Zooxanthellen?
Liebevoll genannt „die Blumen des Meeres“ stimmt in der Hinsicht nicht ganz. Zwar sind Korallen kunterbunt und könnten auch mit Pflanzen verwechselt werden, ABER eine Koralle besteht aus vielen, vielen kleinen Polypen. Und sind somit tatsächlich Tiere.
Der Polyp an sich beherbergt in seiner durchsichtigen Haut eine Alge, die sogenannte „Zooxanthelle“. Diese Alge betreibt auf der Koralle Photosynthese und scheidet dabei unter anderem Sauerstoff & Glukose aus, die der Polyp zum Überleben benötigt. Die Alge erhält hierfür lebenswichtige Nährstoffe von dem Polypen und einen „sicheren Wohnplatz“.
Auf einem Quadratzentimeter Polyp siedeln sich ca. 1.000.000 Algenzellen an. Alge und Polyp leben in einer sogenannten Symbiose. Auch die Farbe und die Form der Koralle erhält der Polyp durch die Alge.
Der Polyp hat Fangarme (Tentakeln), Mund und einen Magen. Er ist meist nur Millimeter klein, aber zusammen bilden sie einzelne Korallenstöcke. Milliarden Polypen bilden somit ein komplexes Riff, das unzähligen anderen Tieren ein Zuhause bietet.


Arten von Korallen
Korallen oder auch „koloniebildende Nesseltiere“ genannt, werden aufgrund ihrer Wuchsform in 2 große Gruppen eingeteilt: Stein- und Weichkorallen. Eine weitere Gruppe von Korallen stellen Anemonen (Krustenanneomen und Scheibenanemonen) dar, die wir nachfolgend erläutern möchten:
Steinkorallen: SPS LPS
Die Steinkorallen bilden durch Ausscheidungen oder Absterben Skelette, die unsere Meere mit atemberaubenden Korallenriffen verzaubern. Dazu gehören insbesondere SPS und LPS Korallen.
SPS Korallen

LPS Korallen

Weichkorallen
Weichkorallen hingegen sind eher fleischig und weich (daher auch der Begriff Weichkoralle) aussehende Tiere und sind nicht nur für Profis ein wahrer Hingucker. Besonders für Einsteiger eignen sich einzelne Tierarten, da diese – im Gegensatz zu Steinkorallen – vor allem an das Licht und die Wasserqualität nicht so hohe Ansprüche stellen.


Anemonen, Krustenanemonen und Scheibenanemonen
Anemonen, Krustenanemone und Scheibenanemonen runden die perfekte Rifflandschaft ab. Sie sind zudem wie Weichkorallen weniger anspruchsvoll. Sie haben dafür eine ganz besondere Art sich zu wehren: sie nesseln stark. Abgesehen davon sind sie sehr farbenprächtig und machen im Aquarium richtig was her.
Anemonen

Scheibenanemonen

Gesundheit von Korallen
Wichtig für die Koralle und dessen Wachstum ist in der Aquaristik vor allem:
- Wasserwerte (diese testen Sie am besten alle 4 Wochen mit einer ICP Wasseranalyse)
- Versorgung der Elementarwerte (anhand des ICP Testergebnisses)
- der richtige Standort der Koralle in Bezug auf Strömung und Lichtverhältnisse
- keine Fische die Korallen beschädigen können (Fische die Korallen fressen, zupfen, zu schaufeln)
- die richtige Wassertemperatur (zwischen 24 und 27 Grad)
- die passende Salzdichte (1,022 und 1,023)
Kann man alle Arten von Korallen in einem Meerwasseraquarium zusammen halten?
Auch wenn alle Arten von Korallen, in der Haltung leichte Unterschiede aufweisen, gibt es Richtwerte in bzgl. auf die Wasserwerte/Lichtverhältnisse und Strömung bei denen alle Arten (Ausnahme sind besonders empfindliche Korallen) in einem gemischten Riffaquarium gehalten werden können. Dabei ist darauf zu achten, dass man diese Wasserwerte überwacht, und frühzeitig ausgleicht. Der Toleranzbereich ist in einem gemischten Riffbecken ist oft schmal, machen Abweichungen der einen Korallenart nichts, kann die andere dafür ihre prächtige Farbe verlieren.

Optimale Wasserparameter für ein gemischtes Riffaquarium (LPS SPS Anemonen und Weichkorallen)
Unser Ziel ist die Pflege mehrerer Korallenarten in einem Riffaquarium. Ein gemischtes Riffaquarium. Nartürlich gibt es sehr empfindliche Korallen die auf kleineste Veränderungen von Wasserwerten reagieren zum Beispiel mit dem Farbverlust. Oder die mit den „Mittelwerten“ gerade bei SPS und LPS Korallen sich nicht so farbenprächtig entwickeln. Aber für sehr viele Korallen gibt es Mittelwerte bei denen die Koralle sich wohlfühlt, wächst und wunderschöne Farben entwickelt. Genau dies ist auch unser Ziel.
- KH 8
- Ca 440
- Mg 1390
- Nitrat 5,0 mg/l
- Phosphat 0,05 mg/l
Was ist nährstoffarmes bzw. nährstoffreiches Wasser?
Geknüpft an den Wasserwerten gibt die Wasseranalyse Auskunft ob ein hoher Phosphat und Nitrat Anteil (nährstoffreich) oder ein niedriger Anteil (nährstoffarm) im Aquarium vorherrscht.
Ein nährstoffreiches Aquarium führt oft dazu, dass sich Plagegeister wie zum Beispiel Bohralgen ansiedeln können und das Skelett vieler Korallenarten beschädigen können. Einen Angriff von Algen kann man teilweise nicht direkt oder nur schwer erkennen.
Einige LPS Arten wie z.B. Gonioporas machen jedoch extrem niedrige Nährstoffkonzentrationen zu schaffen. Daher ist es wichtig regelmäßige Wassertests durchzuführen und einen Mittelweg (siehe Punkt Mittelwerte) für alle Riffbewohner zu finden. Gerne informieren wir Sie in weiteren Beiträgen über die Haltung und Eigenschaften der bestimmten Korallengattungen und unsere Erfahrungen zu den entsprechenden Tieren.
Korallen im Meerwasseraquarium und woher sie kommen:
Bei HP Aquaristik können Sie oben genannte Korallenarten erwerben. Online sowie in unserem Aquaristik Geschäft achten wir auf haltbare Tiere und bereisen für echte Raritäten ganz Europa. Ganz besonders stolz sind wir auf unsere Korallen aus unserer eigenen Zucht, die vor allem als sehr robust und für Anfänger geeignet sind

Giftigkeit von Korallen
Jede Koralle enthält ein gewisses Maß an Nesselgifte. Dies gilt vor allem zum Schutz vor Fressfeinde. Einige Korallen lösen dabei nur eine Art Hautreaktion wie Ausschlag aus, andere wiederum können bis zum Tode führen (Arten von Krustenanemonen).
Im normalen Aquarium Alltag geht von allen Korallen keine Gefahr aus.
Problematisch wird es immer nur dann, wenn Tiere gewaltsam getrennt, geteilt oder heruntergerissen werden oder zu lange an der Luft sind.
Achten Sie bitte beim Hantieren mit Korallen darauf, dass Sie Handschuhe und Schutzbrille sowie gegebenenfalls (bei Atemwegserkrankungen) Atemschutzmasken tragen und sorgen Sie für ausreichend Belüftung im Raum.
Jeder Mensch reagiert anders auf Nesselgifte, ähnlich wie bei Bienenstichen. Daher ist immer ein gewisses Maß an Vorsicht geboten.
Ernährung von Korallen

Die Koralle ernährt sich von im Wasser befindlichen Spurenelementen wie zum Beispiel Kalzium, Magnesium, Eisen, Jod, von Licht und Sauerstoff und anderen Nährstoffen. Hiermit baut sie unter anderem ihr Skelett. Es ist wichtig diese Werte regelmäßig zu kontrollieren, dies gelingt am besten mit einem professionellen Wassertest.
Des weiteren ernährt sich die Koralle (Weich- und Steinkoralle) von zwei weiteren Ernährungsformen. Dabei stellt einerseits die im Polyp befindliche Alge (Zooxanthelle) Nahrungsgrundlage dar – die sich mit Hilfe von Licht (Photosynthese) entwickelt und mit deren Ausscheidungen die Koralle versorgt. Hier stellt also das Licht, Nahrungsgrundlage der Koralle dar.
Zum Anderen fängt die Koralle Phyto- und / oder Zooplankton. Mit Hilfe der Tentakeln greift der Polyp (überwiegend in der Dämmerung oder nachts) Mirkoorganismen oder bei Anemonen auch kleinere Tiere, die sich in ihrer unmittelbaren Nähe befinden.
Da Phyto- und Zooplankton in der Aquariumhaltung nur beschränkt verfügbar sind, können Korallen gefüttert werden. Dies geschieht zum einen durch das Füttern von Fische, wo Reste an Korallententakeln kleben bleiben oder aber man kann sie gezielt mit u.a. Staubfutter oder Nauplien füttern. Wir empfehlen eine Fütterung bei normalen SPS / LPS Korallen 1x wöchentlich. Hier finden Sie für Ihre Koralle geeignete Futtermittel.

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