Wissenwertes über Mördermuscheln

Riesenmuscheln, Mördermuscheln oder wissenschaftlich tridacna maxima mördermuschel genannt, erfreuen immer mehr die Herzen der Aquarianer. Farbenprächtige, absolut friedliche Tiere und reine Filtrierer – und doch begleitet sie ein Mythos, genannt: Die Mördermuschel.

Die größte ihrer Art, Tridacna gigas, macht auch enorm was her: ca. 1 Meter und 40 cm und ein Gewicht von ca. 300 kg machen sie jedoch noch nicht zum Mörder. Berichten zufolge hat sich Anfang des 19 Jahrhunderts ein Taucher bei dem Versuch eine Perle zu entnehmen in der Muschel eingeklemmt und starb.

Sobald Schatten ihre farbenprächtigen Mantellampen streifen, schnellt die Muschel zusammen. Diese lebensrettende Funktion ist dem Taucher zum Verhängnis geworden. Allerdings waren die Tauchausrüstungen damals bestimmt noch nicht so fortschrittlich wie heute. So besteht die Legende der bösen „menschenschnappenden“ Mördermuschel bis heute. Für uns völlig zu Unrecht.

Wissenswertes über Tridacninae

Tridacninae leben meist in sehr flachen Gewässern, da sie genügend Licht zum Wachstum benötigen. Die meisten Arten der Tridacninae haben zumindest in der Jugend auf der Rückseite empfindliche Byssusfäden. Mit Hilfe dieser kann die Muschel sich am Untergrund befestigen. Ausgewachsene und sehr groß werdende Muscheln verlassen sich später nur mehr auf ihr Gewicht. Befestigte Muscheln sollte man niemals mit Gewalt vom Untergrund lösen, da diese sich dabei Verletzungen zufügen können, die zum Tode führen können.

Tridacninae Arten insbesondere die Tridacna gigas sind aufgrund der Überfischung und Umweltverschmutzung sowie Temperaturerhöhungen vom Aussterben bedroht und befinden sich auf der Liste des Washingtoner Artenschutzübereinkommens. Ein sehr großer Bestand der Muschelarten geht nach Asien. Hier bevorzugt man das Fleisch sowie Teile der Muschel für deren Heilkräfte oder „Medizin“. Glücklicherweise können Tridacniae bereits erfolgreich nachgezüchtet werden, um somit die noch verbleibenden natürlichen Bestände zu schützen. HP Aquaristik verkauft ausschließlich Nachzuchten der Gattung Tridacna crocea (ausgewachsen ca. 15 cm), Tridacna derasa (ausgewachsen ca. 100 cm), Tridacna maxima (ausgewachsen ca.25 cm) und Tridacna squamosa sowie Hybride der aufgezählten Tiere.

Ansprüche an das Aquarium und Standort für Muscheln

Im Aquarium lassen sich diese Tiere erfahrungsgemäß einfach pflegen. Sie ernähren sich mit Hilfe von Zooxanthellen von Licht aber auch von Plankton. Eine regelmäßige Gabe von Phytoplankton wird dankbar angenommen.

Zum anderen lebt die Tridacna, ähnlich wie die Korallen von den Nährstoffen, die sie von ihren symbiosen Algen, den Zooxanthellen, erhalten. Darum ist es wichtig, einen möglichst hellen Standort zu wählen.

Zu starke Strömung mag die Koralle nicht. Ein geschützter Platz am Riff ist ihr lieb. Eine glatte Oberfläche am Besten auf einer Muschel Halterung ist von Vorteil.

Sie sollten zusätzlich auf korrekte Wasserwerte achten, da die Muschel gerade für die Bildung ihrer Muschelschalen Spurenelemente verbraucht (insbesondere Calcium und Magnesium). Genauso wie andere Tiere benötigt auch die Mördermuschel gute Wasserqualität, um ihre Farbpracht zu zeigen und gesund zu wachsen.

Selbsverständlich halten wir viele dieser faszinierenden Tiere in unterschiedlichen Farben für Sie bereit:

Weitere Tipps zur Haltung von Mördermuscheln

  • Stellen Sie die Muschel auf einen geraden Untergrund möglichst im oberen Bereich Ihres Aquariums mit mäßiger Strömung
  • Achten Sie darauf, dass keiner der Fische an ihren wunderschönen Mantellampen zupft – dadurch kann sich das Tier extrem gestresst fühlen und öffnet sich teilweise gar nicht mehr.
  • Auch stark nesselnde Korallen haben in der Nähe der Muschel nichts zu suchen.
  • Die Temperatur im Aquarium sollte 28 Grad keinen falls überschreiten.
  • Achten Sie mit Hilfe der ICP Analyse auf optimale Wasserwerte

Unglaubliche Vielfalt:

Tridacnas gibt es in unzähligen wunderschönen Farbschlägen. Ob gepunktet, einfarbig, getigert blau bis grün und lilafarben sie sind ein wahrer Hingucker im Aquarium. Aber seht doch selbst:

Gefahren für Tridacnas

Grundsätzlich lassen sich Tridacnas gut halten.

Es ist jedoch darauf zu achten, ihre empfindlichste Stelle gerade vor Borstenwürmer und Parasiten zu schützen. Der richtige Standort mit viel Licht, auf einer gerade Fläche, wo sie nicht abstürzen kann, ist für sie optimal. Hat sie sich festgemacht, ist sie in der Regel auch bei einem Angriff von unten geschützt.

Wichtig im Umgang ist, dass man sie nicht mechanisch verletzt oder gar versucht umzusetzen. Zieht man an der Muschel, können Ihre Byssusfäden oder Öffnung verletzt werden. Das macht sie für sämtliche Parasiten angreifbar.

Ob manche Lippfischarten nur die Parasiten fressen wollen, die sich auf der Mördermuschel befinden oder die Muschel direkt angreifen bleibt schwierig zu beurteilen. Beides führt jedoch dazu, dass sich Mantellappen immer wieder schließen, sich die Muschel nicht mehr öffnet und somit verhungert. Hier gilt es abzuklären ob die Muschel unter Umständen Parasiten hat oder eventuell verletzt ist. 

Überprüfen Sie regelmäßig die Koralle auf Beschädigungen wie zum Beispiel Löcher in den Muschelschalen, kleinere Schnecken auf der Muschel oder Pünktchen auf den Mantellampen. Gerne sind wir hierbei behilflich.

Fütterung von Mördermuscheln

Tridacnas müssen nicht speziell gefüttert werden. Sie sind Filtrierer und können mehrere Liter Wasser am Tag „durchfiltern“ und holen sich so Nährstoffe aus dem Wasser. Die wichtigsten Nährstoffe für Sie produzieren die Zoohantellen, also reicht diese zu füttern und das klappt ganz einfach mit: Licht.

Eine Zugabe von Phytoplankton schadet der Koralle nicht, ganz im Gegenteil, auch das kann die Muschel aufnehmen und ist zusätzlich wie für andere Lebewesen im Aquarium ein kleiner Leckerbissen.

Die Zugabe von Magnesium und Calcium für den Muschelaufbau sollte je nach Verbrauch dosiert werden.

Wussten Sie? Muscheln können sehen:

Klar können sie das! Abertausende von Photorezeptoren die auf Ihren Mantellampen sitzen erkennen kleinste Lichteinfälle, Schatten und Bewegungen. So sind sie zum Beispiel auch am Anfang sehr schreckhaft, wenn ein Fisch über sie hinweg schwimmt oder eine Hand den Lichteinfall beeinflusst.

Begeisterung kommt auf, wenn die Muschel sich an Tier und Mensch in Ihrer Umgebung gewöhnt hat. Plötzlich erkennt sie den Korallenwächter, der sich frech auf ihren Mantellampen positioniert oder, die fütternde Hand, die sich jeden Tag über sie hinweg bewegt.

Wie sie genau sieht und wie sie das im Detail tut bleibt weiterhin ihr Geheimnis. Aber auf jeden Fall bleiben Mördermuschel eine echte Bereicherung für jedes Riffaquarium.

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