Haltung von Seesternen im Meerwasseraquarium

Seesterne: Die Sterne der Meere. In allen Farben und unterschiedlichsten Formen begeistern sie Klein und Groß auch in der Aquaristik. Seesterne gehören zu den Stachelhäutern wie Seeigel oder Haarsterne. Über die Haltung von Seesternen im Meerwasseraquarium, Eigenschaften und Bedürfnisse möchten wir in diesem Beitrag näher eingehen.

Aussehen von Seesternen, Haltung im Meerwasseraquarium
Faszination Seestern. Seesterne gehören zu den Stachelhäutern.

Aussehen von Seesternen

Es gibt weitaus über 1000 Arten von Seesternen. Wobei leider nur eine Hand voll dieser tollen Tiere in der Aquaristik erfolgreich gepflegt werden können.

Die in der Aquarienhaltung bekannten Arten, haben in der Regel 5 Arme, die zur Spitze hin dünner werden. Seesterne gibt es aber auch mit mehreren Armen, die teils auch sehr breite, kissenartige Gliedmaßen aufweisen. Die Arme können je nach Verletzungsgrades vollständig wieder regeneriert werden.

Auf der Unterseite der Gliedmaßen weisen Seesterne zahlreiche Füßchen oder „Saugnäpfe“ auf, die zur Fortbewegung dienen. So sieht man den ein oder anderen Stern auch einmal an der Scheibe „kleben“.

Die Oberseite fühlt sich rau und uneben an, geschuldet ist dass den beweglichen Kalkplatten, mit denen sich der Seestern vor Angreifer schützt.

Die Körpermitte mit dem Mund befindet sich auf der Unterseite des Seesterns. Augen, wie wir, hat der Seestern nicht. Er hat in seinen Gliedmaßen Sinneszellen womit er Licht wahrnehmen kann und sich somit orientiert.

Merkmale und Aussehen von Seesternen
Es gibt weitaus über 1000 Arten von Seesternen.

Seesternarten

Seesternen gibt es, wie aus vielen Filmen oder Tauchausflügen bekannt, in farbenfroher Pracht. Leider heißt dies jedoch nicht, dass jeder Seestern auch für das Leben im Aquarium geeignet sind. Einige Seesterne fressen Korallen oder haben aufgrund einer einseitigen Ernährung im Aquarium starke Mangelerscheinungen und verenden nach einer monatelangen Hungerzeit. Seesterne gehören zu den sogenannten „Nahrungsspezialisten“. Leider haben auch wir in der Vergangenheit immer wieder negative Erfahrungen mit der Haltung von Seesternen gemacht, weswegen wir uns nun vielmehr auf Seesterne konzentrieren die unter anderem als „Nutztier“ im Aquarium behilflich sind. Das heißt zum Beispiel Algen oder Aas fressen und somit auch nicht hungern. Einige Seesternarten sind daher auch in unserer Cleaningcrew fester Bestandteil geworden.

Haltbare Seesterne im Überblick

Schlangenseesterne

Sind Verwandte der Seesterne und zeichnen sich vor allem durch ihre 5 langen Arme aus. An seinen Gliedmaßen hat er jedoch keine Saugnäpfe sondern vielmehr Borsten mit denen er sich festhalten und durch rasche Bewegung seiner Arme schnell von dannen ziehen kann. Sie gibt es in der Farbe rot, olive-grün sowie cremefarben. 

Da sie sich von Aas, Plankton, Detritus und Futterresten ernähren sind sie anders wie andere Seesternarten gut im Aquarium haltbar. Fehlt ihnen ein Arm, kann dieser problemlos „repariert“ werden. 

Ophiarachna Seesterne im Aquarium, Haltung, Aasfresser im Meerwasseraquarium
Der Schlangeseestern zeichnet sich durch seine langen, stark beweglichen Arme aus.

Sandseesterne

Die gräulich marmorierten Seesterne sind perfekt an ihren Lieblingsort angepasst: Den Sandboden. Sie übernehmen die Umwälzung des Sandes und die Aufgabe des „Reste-vernichtens„. Sandseestern sind somit eine ganz tolle Ergänzung zur Cleaningcrew 

Nachts sieht man ihn meist auch umherstreifen, sonst ist er eher unscheinbar, sorgt aber gleichzeitig für ein sauberen Bodengrund. Er ist aus der Aquarienhaltung nicht mehr wegzudenken.

Seesterne für den Boden, Futterverwerter im Meerwasseraquarium
Der Sandseestern sorgt gemeinsam mit anderen Tieren aus der Cleaningcrew für einen sauberen Boden.

Roter Seestern

Der rote Seestern ist bisher für uns der einzig, haltbarste Seestern den auch wir guten Gewissens im Shop anbieten können. 

Er zeigt sich in seiner leuchtend roten Färbung gerne im Riff, Sandboden und Scheiben. Er ernährt sich von Detritus und sollte daher nur in bereits erfolgreich eingefahrene Becken mit einer Standzeit von mindestens 6 Monaten gesetzt werden. 

Er bleibt ca. handflächen groß und ist ein richtiges Highlight im Aquarium.

Haltbare Seesterne im Meerwasseraquarium
Einer der einzigsten, farbenprächtigsten Seesterne die sich gut im Aquarium halten lassen.

Seesterne als Plage - Gänsefuß - Seesterne (Asterina)

Anfangs sehr bliebt, dann schnell zur Plage. Die kleinen gräulich, weißen Seesternchen schleppen sich schnell mit Lebendgestein oder dem nächsten Korallenkauf ein. Asterinas können aufgrund ihrer schnellen Fortpflanzung schnell zur Plage werden, sind aber für alle anderen Bewohner harmlos.

Sie sind oft sichtbar an Aquarienscheiben und Riffgestein und weiden dort Algen, Aas und Detritus ab und sind somit auch von Nutzen.

Wird die Plage zu groß, gibt es einen Retter: Die Harlekingarnele. Allerdings frisst diese nicht nur kleine Seesterne sondern – wenn sie keinen kleinen mehr findet – , auch alle anderen Seesterne. Gerne beraten wir Sie zu diesem Tier und „leihen“ es auch gerne her. 

Harlekingarnele zur Bekämpfung von Gänsefussseesterne
Die Turboschnecke ist die Schnecke für Algen auf dem Riff

Was beim Kauf von Seesternen zu berücksichtigen ist:

  • Achten Sie beim Kauf von Seesternen immer darauf, ob Sie wirklich haltbar sind bzw. was sie fressen und ob genügen Futter zur Verfügung steht
  • Wir Empfehlung die Haltung von Seesternen erst ab einer stabilen Standzeit des Aquariums von ca. 6 Monaten
  • Seesterne ersticken über Wasser, daher dürfen diese Tiere keinesfalls (auch beim Umsetzen) über Wasser geraten, setzen Sie Seesterne immer mit einer kleinen Tasse/Eimer ins Aquarium.

Futter für Seesterne:

Seesterne leben räuberisch. Auf der Unterseite befindet sich in der Körpermitte die Mundöffnung. Je nach Gattung ernähren sich die Tiere von Aas, Futterresten, Algen, Korallen, Muscheln, Schwämmen, oder auch kleinen Fischen. 

In Aquarienhaltung sollten Seesterne erst in eingefahrene Becken gesetzt werden, um eine ausreichende „unsichtbare“ Nahrungsgrundlage zu gewährleisten. Sollten diese Futterspezialisten gekauft werden, ist genau zu berücksichtigen, was diese Tiere fressen, um ausreichend davon verfügbar zu haben.

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