Stabile Wasserqualität im Meerwasseraquarium

Wie erreiche ich eine stabile Wasserqualität im Aquarium? Dies ist eine häufig gestelle Frage, die wir gerne in diesem Beitrag näher durchleuchten – und vor allem Antworten finden wollen!

Inhalt

Wie messe ich meine Wasserqualität?

Wasseraqualität kann man durch

  • Tröpfchentests oder
  • ICP Laboranalysen testen.

Eine ausführliche Beschreibung hierzu lesen Sie in meinem Beitrag: Wasserwerte messen im Meerwasseraquarium

Was beeinflusst die Wasserqualität?

Im Grunde genommen, beeinlusst alles womit Wasser in Berührung kommt die Wasserqualität. Entweder direkt wie z.B. Salze zur Aufbereitung von Osmosewasser oder indirekt über u.a. Algen. Auch Dinge an die wir im Moment gar nicht denken wie z.B. Licht, oder Temperatur. Wesentliche Dinge sind unter anderem:

  1. Aquariumsand
  2. Riffaufbau
  3. Fische
  4. Korallen
  5. Salz
  6. Futter
  7. Technik
  8. Die Arbeit mit und um das Aquarium

Nachfolgend gehen wir auf oben genannte Aufzählung ein und geben Tipps zur Verbesserung der Wasserqualität.

Wie beeinflusst Aquariumsand meine Wasserqualität

Vielleicht ist es einfacher sich vorzustellen, dass Aquariumsand auch ein eigener Lebensraum ist. In erster Linie nämlich für sämtliche gewünschte und leider auch unerwünschter Kleinstlebewesen sowie niederer Tiere aber auch Fische.

Bis sich hier aber ein Gleichgewicht und ein ansiedeln unterschiedlicherster Bakterien eingestellt haben, benötigt es Zeit und die passenden Helfer die den Sandboden „bewegen“  damit dieser nicht von unerwünschten Algen oder Bakterien eingenommen wird.

Aquariumsand kann im Laufe des daseins immer wieder zu Problemen führen und die Wasserqualität enorm beeinflussen. Von sogenannten „Gammelecken“ ist dann die Rede aber auch Cyanos, Algenwuchs, Dinoflagellate können mit unter Hinweise darauf geben, dass der Sand nicht ausreichend gepflegt wird und indirekt somit die Wasserqualität leidet. Ein Kreislauf beginnt.

Mit einer zunehmend schlechteren Wasserqualität, steigt wiederum die Belastung auf den Aquariumsand und deren Bewohner. Dies gilt es von Anfang an zu vermeiden, oder im laufenden Betrieb schnellstens zu verändern.

Alter und nicht „bewegter“ Aquariumsand führt u.a. zu: Steigenden Nitrat & Phosphat Werte

 

Tipps für sauberen Aquariumsand:

 

 Zum Start von Aquarien:

  • verwenden Sie von Anfang an hochwertigen natürlichen Meersand, am besten unterschiedlicher oder nicht ganz zu feiner Körnung. Somit verhindern Sie Verwehungen und die Bildung ganzer Sandhaufen die schlecht durchwühlt werden können.
  • 2 bis 3 cm Aquariumsand ist ausreichend. Sollten Sie bestimmte Tiere pflegen wo mehr Sand benötigt wird, richtigen Sie einen kleine Zone dafür ein.
  • Sorgen Sie ab dem ersten Tag für Sandseesterne, Schnecken, Sandmaus, Grundeln etc. pp einfach für eine entsprechende Putzercrew! Auch wenn man diese Tiere kaum sieht, sie sind enorm wichtig den Bodengrund aufzulockern, umzuwälzen und Reste zu verwerten.
  • Animpfen nützlicher Bakterien, hier empfehlen wir Special Blend sowie Nite Out

Im laufenden Aquarien

  • kontrollieren Sie Ihre Putzercrew. Setzen Sie Putzercrew Tiere immer wieder nach, der Bestand sollte niemals geringer werden
  • auch fleißige Baggergrundeln können bei Problemen Abhilfe schaffen
  • sollte der Aquariumkies stark verschmutzt sein: Überlegen Sie ob ein Austausch in Frage kommt. Denken Sie aber bitte hier unbedingt wieder von Anfang an, an die passende Putzercrew!
  • Zugabe nützlicher Bakterien, hier empfehlen wir Special Blend sowie Nite Out

Wie beeinflusst der Riffaufbau meine Wasserqualität

Grundsätzlich beeinflusst die Wasserqualität nicht nur die Inhaltstoffe der Gesteinsarten sondern auch der Aufbau des Riffes. Ein lockerer Riffaufbau um das sich die Strömung gut legen kann ist enorm wichtig. Zudem wird die Wasserqualität beeinflusst durch:

Riffkeramik:

Je nach Herstellungsverfahren und Inhaltsstoffen, kann Riffkeramik oder andere künstliche Gesteinsarten u.a. Silikat an das Wasser abgeben. Dies wird oft durch Kieselalgen auf dem Sandboden sichtbar.

Real Reef Rock:

Von einem namhaften Hersteller wirkt diese „Gesteinsart“ weitesgehend neutral auf die Wasserqualität.

Lebende Steine:

Bringen natürliche Bakterien in das Aquariumwasser. Und beeinflussen das Aquariumwasser in der Regel positiv, durch das sogenannte „Animpfen“ des Sandbodens und Riffes. Falsch gelagerte Steine (trocken) führen zum kompletten Gegenteil. Durch die dann abgestorbenen Bakterien, kann die Wasserqualität so stark beeinflusst werden, dass das ganze Aquarium zu „kippen“ droht.

Schlechter Riffaufbau/billige Riffkermamik oder „kaputte“ lebende Steine führen u.a.  zu: Phosphat, Nitrit, Nitrat, Vanadium, Brom, Kupfer; Lithium sowie Ammoniak Anstieg,

 

Tipps zum schadstofffreien Riff:

 

Zum Start von Aquarien

  • wird Riffkeramik verwendet: Spülen Sie Ihre Riffkeramik vor dem Einsatz immer mindestens 2 Wochen in Osmosewasser
  • Achten Sie bei dem Einsatz von lebenden Steinen darauf, dass Sie immer im feuchten Zustand gelagert/transportiert wurden
  • Bauen Sie ein lockeres „leichtes“ Riff auf, vermeiden Sie Anhäufungen von Steinen, zu dicht an die Rückwand gestapelte Steine etc.

Im laufenden Aquarien

  • verändern Sie gegebenenfalls die Riffstruktur, wenn Sie bemerken, dass „Gammelecken“ entstehen
  • tauschen Sie gegebenenfalls Riffkeramik gegen lebende Steine oder Real Reef Rock aus

Wie beeinflussen Fische meine Wasserqualität

Auch Fische tragen einen wichtigen Bestandteil zum Ökosystem im Aquarium bei. Fische wirken direkt auf die Wasserqualität da Ihre Ausscheidungen maßgeblich für bestimmte Wasserwerte im Aquarium verantwortlich sind.

Hier ist nicht nur der Überbesatz an Fischen problematisch, sondern auch ein Unterbesatz von Fischen kann zu ungewollten Wasserwerten führen. Durch den Kot der Fische setzen diese lebenswichtige Zubstanzen frei, die für den Stoffwechsel von Korallen enorm wichtig sind. Eine Über- oder Unterbesetzung lässt den Wert (Nitrat + Phosphat) stark nach unten oder oben variieren und kann somit die Wasserqualität negativ beeinflussen.

 

Falscher Fischbesatz führt zu: Geringen oder zu hohen Nitrat und Phosphat Werten

Tipps zum Fischbesatz:

 

Zum Start von Aquarien:

  • tasten Sie sich langsam an den optimalen Fischbestand ran, und besetzen Sie ihr Aquarium nicht über.

Im laufenden Aquarien

  •  bei zu geringen/hohen Phosphat und Nitrat Werten, wäre es gut den Fischbestand zu überdenken und gegebenenfalls anzupassen
  • Bei Aquarien mit speziellen Tieren die z.B. mit großen Fischfuttersorten wie Stinte regelmäßig gefüttert werden, oder bei Tieren die sehr oft gefüttert werden müssen, ist es wichtig regelmäßig und vor allem engmaschig Wasserwerte zu kontrollieren, und gegebenenfalls Teilwasserwechsel durchzuführen.

Wie beeinflussen Korallen meine Wasserqualität

Korallen entziehen dem Meerwasser wichtige Elemente, da sie diese zum erfolgreichen Wachstum wie ihren Skelettaufbau benötigen. 

Egal ob Magnesium, Calcium oder Karbonathärte, aber auch Phosphat oder Nitrat –  Stück für Stück entzieht die Koralle dem Wasser wichtige Eigenschaften.

Bleibt eine Nachdosierung der Elemente aus, oder besteht ein großes Ungleichgewicht von Fischen zu Korallen, stagniert der Wachstum, bzw. kommt es zum Absterben von Korallen.

 

Unausgeglichener Korallenbesatz führt in Kombination mit unverhältnismäßigen Fischbesatz und Falschdosierung zu enormen Abweichungen der Wasserwerte.

 

Toxic Milka

Tipps zum Korallenbesatz:

 

Zum Start  von Aquarien:

  • fangen Sie mit kleinen und unempfindlicheren Korallen an. Gerne auch welche die langsam wachsen, einfach damit sie ein Gefühl dafür bekommen, was die Koralle überhaupt alles zum Leben benötigt und dem Wasser an Elementen entzieht. Korallen die Wasserschwankungen auch mal gut ausgleichen können gibt es, greifen sie gerade am Anfang auf diese zurück! Mit unsererm Starterset an LPS und SPS Korallen machen wir Ihnen die Auswahl einfach – damit sie von Anfang an viel Freude damit haben.

Im laufenden Aquarien

  • gerade bei Neuzugängen  und Wachstumsschübe von Korallen sollte man Wasserwerte engmaschig kontrollieren und Defizite entsprechend schnell ausgleichen. Umso konstanter die Wasserqualität ist und bleibt, um so wohler fühlen sich vor allem Korallen!

Wie beeinflusst Salz meine Wasserqualität

Wird kein natürliches Meerwasser verwendet, gibt es die Möglichkeit spezielles Meersalz in Kombination mit Osmosewasser zu verwenden. Dies stellt synthetisches Meerwasser dar, das z.B. von Fauna Marin auch hochwertige Wasserqualität liefert.

Mischt man zu viel, zu wenig oder hält die Herstellerangaben der voherigen Standzeit nicht ein. Kommt es zu enormen Qualitätsabweichungen.

Falsche Dosierung oder billiges Meersalz führt zu: stark veränderten Wasserwerte, die zu einem kompetten Ausfall führen können.

Beste Meerwasser für Meerwasseraquarien

Tipps zum richtigen Meerwasser:

 

Zum Start  von Aquarien:

  • starten Sie am besten mit unserem natürlichem Meerwasser (dies kommt direkt aus dem Mittelmeer und sorgt für alle Lebewesen einen gesunden und erfolgreichen Start in die Aquaristik)
  • wir empfehlen bei synthetischem Meerwasser die Marke Fauna Marin

Im laufenden Aquarien

  • führen Sie Teilwasserwechsel (wenn gewollt) mit hochwertigen Meersalz (Fauna Marin)  besser mit natürlichem Meerwasser durch.

Wie beeinflusst Futter meine Wasserqualität

Futter beeinflusst enorm die Wasserqualität im Meerwasseraquarium. Dabei unterscheiden wir:

Fischfutter: Nicht nur der Fischkot, sondern auch liegen gebliebenes Futter, oder die Inhaltstoffe der einzelnen Futtermittel, sowie die Stoffe die zur Haltbarkeit beitragen belasten Aquariumwasser.

Korallenfutter: Korallen ernähren sich über Ihren Polyp überwiegend von Licht. Bei einigen (z.B. LPS Korallen) ist es gut diese 1x wöchentlich mit speziellem Korallenfutter zu zufüttern. Aber auch dies sollte wohl dosiert sein, da es die Wasserqualität beeinflusst.

Niedere Tiere: Schnecken etc. benötigen kein extra Futter, diese sollen sich von Resten ernähren und somit wieder indirekt zur besseren Wasserqualität beitragen.

Ausgenommen: Sind natürlich alle Tiere die öfters am Tag Futter benötigen oder aufgrund eines Mangels zugefüttert werden müssen  z.B. Seeigel, Seehase

Zu viel/wenig Futter führt zu: Belastung durch zu hohes oder niedrige Nitrat und Phosphatwerte

Tipps zum richtigen Futter:

 

Zum Start  von Aquarien:

  • füttern Sie wenig! Faustregel: alles was innerhalb der ersten 2 Minuten nicht gefressen wird ist zu viel!
  • Tasten Sie sich langsam an die Futtermenge heran.
  • beginnen Sie von Anfang an qualitativ hochwertiges Futter zu füttern, wir empfehlen ein Mix aus Frostfutter mit Vitamine und Knoblauch angereichert
  • Frostfutter bitte immer kurz in einem kleinen Sieb spülen, bevor es ins Aquarium gegeben wird
  • Füttern Sie bei Fischbesatz 1x tägl. oder besser noch aufgeteilt auf 2x (früh/abends)
  • Sorgen Sie für ausreichend Putertiere, die liegen gebliebene Futterreste aufsammeln

Im laufenden Aquarien

  • überprüfen Sie nochmal die Futtermenge ganz genau ob Sie nicht zu viel füttern
  • steigen Sie auf qualitativ hochwertiges Futter um, wir empfehlen ein Mix aus Frostfutter mit Vitamine und Knoblauch angereichert
  • Flockenfutter sollte nur als Notfall gefüttert werden
  • Füttert man Filtrierer oder Fische die öfters am Tag Futter benötigen, füttern Sie in kleinen Mengen und machen Sie Wassertests engmaschiger
  • Kontrollieren Sie den Bestand Ihre Putzertierchen, setzen Sie bei Unterbesetzung unbedingt Tiere nach

Wie beeinflusst die Aquariumtechnik meine Wasserqualität

Strömungspumpen: Strömungspumpen sorgen für eine gute Durchlüftung im Aquarium, sie sollte möglichst die Wasseroberfläche bewegen aber auch keine toten Ecken im Aquarium entstehen lassen. Durch eine unzureichende Wasserbewegung können sich Dreck, Algen und unerwünschte Bakterien ansammeln die wiederum indirekt die Wasserqualität beeinflussen

Eiweisabschäumer: Der Eiweisabschäumer absorbiert Eiweis (Dreck) im Aquarium, und ist somit ein ausschlaggebender Faktor zum Thema gute Wasserqualität.

Licht: Licht trägt indirekt zur Wassequalität bei. Durch Licht entstehen z.B. Algen, die wiederum die Wasserqualität durch ihren Stoffwechsel beeinträchtigen. Auch bedeutet Licht Wachstum von Korallen, die dadurch dem Wasser wieder wichtige Elemente entziehen.

Temperatur: Durch die Raumtemperatur oder die intensive Beleuchtung von Aquarien führt zur Erwärmung des Aquariumwassers. Algen wachsen, Korallen sterben ab, dabei werden unter anderem  Giftstoffe an das Aquariumwasser abgegeben, das zum Totalausfall des kompletten Systems führen kann.

Osmoseanlagen: Bei Osomesanlagen ist es wichtig regelmäßig Filter auszustauschen um insbesondere Silikat aus dem Ausgangswasser zu filtern.

UV & Ozon: Können Bakterien im Aquariumwasser abtöten und somit zur besseren Wasserqualität beitragen.

Schlechte Technik führt zu: Starken Abweichungen der Wasserwerte, Gammelecken, extrem starker Algenwuchs,

Tipps zur richtigen Technik:

 

Zum Start  von Aquarien:

  • investieren Sie in hochwertige technische Geräte namhafter Hersteller.
  • Beim Eiweisabschäumer darf es ruhig eine Nummer größer sein
  • Beachten Sie Herstellerangaben bzgl. der Lichteinstellungen. Oft ist das Lichtspektrum gerade für die Einlaufphase zu hoch.

Im laufenden Aquarien

  • überprüfen Sie regelmäßig die Funktion technischer Geräte
  • Warten Sie z.B. Osmoseanlagen UV- Ozongeräte regelmäßig,
  • Reinigen Sie bei starker Verschmutzung Strömungspumpen

Wie beeinflusst die Arbeit in und um das Aquarium meine Wasserqualität

Ja, auch das gilt es zu beachten. Jedes Mal wenn man an und im Aquarium arbeitet, hinterlassen wie spuren die u.a. auch die Wasserqualität beeinflusst.

Mit jedem Eingriff verändern wir Gegebenheiten. Hierzu gehören z.B. eingecremte Hände, vergessene Pinzetten, veränderte Riffe oder Neubesatz von Tieren.

Das „Herumdoktern“ ist einer der häufigsten Fehler, das widerum andere Faktoren auslöst die zur schlechten Wasserqualität beiträgt.. Ein Kreislauf beginnt, der unbedingt unterbrochen werden muss.

 

Tipps zur Pflege von Aquarien:

 

Zum Start  von Aquarien:

  • Lassen Sie dem neuem „System“ Zeit! Starten Sie, richten Sie es ein – und dann Finger raus!
  • Führen Sie Ihre regelmäßigen Pflegearbeiten durch und erfreuen Sie sich! Ihre hochwertige Technik und die gute Putzercrew übernehmen den Rest!
  • Waschen Sie Ihre Hände gründlich mit Wasser bevor Sie ins Aquarium greifen.

Im laufenden Aquarien

  • überprüfen Sie regelmäßig ob fremde Materialien ins Wasser gefallen sein könnten (Greifer/Pinzetten)
  • Greifen Sie nur für Wartungsarbeiten oder Pflegearbeiten ins Wasser
  • Waschen Sie Ihre Hände gründlich mit Wasser bevor Sie ins Aquarium greifen.
  • Vermeiden Sie bei nicht abgedeckten Aquarien, enorme Mengen an Desinfektionsmittel oder andere Reinigungsmittel in der Luft

,

Zusammenfassung für Stabile Wasserqualität im Meerwasseraquarium

  1. Die Wasserqualität kann durch viele Faktoren ins Ungleichgewicht geraten
  2. Führen Sie als aller erstes eine ICP Labortest durch, damit man der Ursache auf den Grund gehen kann
  3. Aufgrund diesen Ergebnisses kann die Ursache der Schwankungen geklärt und behoben werden
  4. Wasserqualitiät wird durch Bekämpfung der Ursache und durch das richtige Dosieren von Spurenelemente aufrecht erhalten
  5. Wir helfen Ihnen gerne und können Zusammenhänge als geschulter ICP Berater ausführlich erklären
Weitere Artikel zum Thema Meerwasseraquaristik: